Neue Wissenschaftsillustration für neurowissenschaftliche Studie

Sweet Touch Illustration Deutsch

Ende 2024 fragte mich Dr. Maria Meier, ob ich einen Graphical Abstract für einen wissenschaftlichen Fachartikel machen kann, an dem sie und ihre Kolleg*innen gerade arbeiteten. Die Idee hinter dieser Art von Wissenschaftsillustration ist, eine visuelle Zusammenfassung für eine Studie zu schaffen, die Leuten schnell über deren Inhalt informiert. In Dr. Meiers Projekt „Interaction of glucose and standardized massage administration on cardiac reactivity in healthy adults” ging es darum, wie die Einnahme von Glukose die Reaktion unseres Herzens auf Entspannung beeinflusst. Mehr über dieses Thema aus der Neuropsychologie könnt ihr auf dem Abstract und in der Studie lesen.

Wenn ihr auf den Link zur Studie klickt, seht ihr, dass sie zunächst als Preprint rausgekommen ist. Das ist ein fertiges Manuskript über ein abgeschlossenes Forschungsprojekt, welches jedoch noch nicht bei einem wissenschaftlichen Journal angenommen wurde und durch den sogenannten Peer-Review-Prozess gegangen ist. Das Peer-Review ist ein Qualitätscheck, den jede seriöse Studie durchlaufen muss. Dabei lesen andere Wissenschaftler*innen den Fachartikel gegen, geben Rückmeldung über Stärken der Studie und Verbesserungsvorschläge für die Schwächen. Dann überarbeiten die Forschenden den Artikel noch mal und das Ganze geht wieder von vorn los, bis das Fachjournal den Artikel annimmt oder ablehnt.

Der Preprint bedeutet also: „Hey, wir haben hier was Interessantes rausgefunden, also habt schon mal ein Auge drauf! Wir lassen es aber gerade noch gegenlesen. Die Endversion kommt etwas später.“ Preprints erlauben den Forschenden auch, schon vor dem Peer-Review Feedback von der weiteren Forschergemeinschaft zu bekommen. Das kann z.B. wichtig sein, um Änderungen vorwegzunehmen oder Folgestudien, die bereits in Arbeit sind, schneller zu verbessern. Und sie zeigen natürlich auch, dass diese bestimmte Forschergruppe das Projekt zuerst durchgeführt hat.

Für das Graphical Abstract haben wir uns für meinen Manga-inspirierten Zeichenstil entschieden, den ihr vor allem auf meinem Blog für Freizeitzeichnungen findet. Ausgearbeitet ist er als Vektorgrafik in Illustrator. Im Prozess erstellte ich mehrere Entwürfe und arbeitete den einen aus, den Dr. Meier am besten fand. Dann gab es noch einige Farbentwürfe, bis wir uns für diese Version entschieden haben.

Danke, dass du mich beauftragt hast, Maria! Ich freue mich auf unsere weitere Zusammenarbeit!

Und übrigens, falls ihr es verpasst habt: Letztes Wochenende kam das neue Kapitel meines psychoSoph-Comics raus, in dem ich Psychologie und Neurowissenschaft erkläre. Diesmal ging es um den Ikea-Effekt!

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